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Montag, 24. Januar 2011

Auf und davon

Die Tage bis zur Abreise beginnen mittlerweile zu verfliegen und die Zeit scheint zwischen den Fingern zu zerrinnen. So ist es eigentlich jedes Mal, wenn man das Land länger als drei Wochen verlässt. Da müssen auf einmal 1000 Dinge erledigt werden, die man sonst sicher noch 10 Mal aufgeschoben hätte. Meldeamt, Finanzamt, Interviews, Impfungen, Ausrüstung,... Aber auch die angenehmen Dinge. Man will alle Freunde noch mal treffen, noch recht viel unternehmen und die Sachen tun, die man im Ausland dann wahrscheinlich länger nicht machen wird.

Und jede längere Reise ist bis zu einem gewissen Punkt auch ein Neuanfang. Man gewinnt Abstand von seinem täglichen Leben. Prioritäten des wöchentlichen Alltagstrotts können hinterfragt werden, Ansichten relativiert, Werte neu definiert. Man löst sch sozusagen aus dem Normalen heraus. Reisen sind da sehr effizient, vor allem, wenn man gerade in Verirrungen verstrickt ist, aus denen sich scheinbar kein Ausweg findet. Flucht? Ja, gewissermaßen. Aber es hat noch immer ganz gut funktioniert. Und wie durch einen Zufall fallen selbst lange geplante Reisen doch immer wieder scheinbar willkürlich auf Zeitpunkte, an denen es gerade sehr passend und sehr willkommen ist, Abstand zu gewinnen. Selbst wenn man sich manchmal losreißen muss und gar nicht fahren will, weil der Ist-Zustand so schön bittersüß ist.


Donnerstag, 20. Januar 2011

Lonely moon


Mittwoch, 27. Mai 2009

Angst

angst vor der geschichte
angst vor sich selbst, sich in sich zurückzuziehen
angst vor der welt
angst auszubrechen, sich zu blamieren, sich aufs eis zu wagen

angst zu verblöden vor der endgültigkeit
sich an alles zu gewöhnen, aus angst vor der zeit
angst zu verblöden, bereits mundtot zu sein
angst stellt ruhig, angst kriegt klein

angst braucht waffen
aus angst vor dem feind, obwohl keiner so recht weiß: wer ist damit gemeint ?
angst überholt zu werden, angst vor konkurrenz
angst vor der dummheit, vor ihrer intelligenz

angst als methode angewandt, einschüchtern ist eingeplant
angst stellt ruhig, angst kriegt klein
angst voreinander
angst 'rauszugehen, wir sind uns alle verdächtig

angst in die augen zu sehen
angst vor gefühlen
angst vor zärtlichkeit
angst aus erfahrung, zuviel vertraulichkeit

angst zu verblöden...

angst ferngelenkt zu werden
angst vor dem aus
angst es allen recht zu machen
angst frißt auf

angst sich zu wehren
angst alleine zu sein
angst vor der angst
wir schlafen ein

[Herbert Grönemeyer]

Zieh deinen Weg

Zieh deinen Weg
Folg deinen eigenen Regeln
Zieh deinenWeg
Keine Angst vor Richtig und Falsch
Wer die Wahrheit kennt
Ist niemals überlegen
Vertritt deinen Punkt
Aber zeug immer von Respekt

Verrat dich nicht
Beharrlichkeit ist eine Tugend
Verstell dich nicht
Verfolge still dein Ziel
Spiegel dich
Deinen Vorteil,deine Jugend
Schärf deinen Blick
Vergib Vertrauen immer zuletzt

Sei aus Unsicherheit nicht arrogant
Hab immer Mitgefühl als Unterpfand
Stell dich jedem Konflikt mit leichter Distanz
Sei bereit zum Kompromiss

Führe, wo es zu kämpfen gilt
Niemals Verschlagenheit im Schild
Tu nicht ungefragt, was alle tun
Alle hat kein Gesicht

Zieh deinen Weg
Als freier Radikaler
Zieh deinen Weg
Sei unvorsichtig, verrückt
Zier dich nicht
Irrtum ist keine Falle
Verschenk dein Herz
und nimm es auch wieder zurück

Lass dir niemals dein Lachen stehln
Auch wenn dir manchmal die Gründe fehln
Hab keine Angst vorm Lächerlich sein
Schüchtern ist das neue Forsch

Wenn dir die Worte verlorengehn und dann
Nimm die, die grad im Weg rumstehn, denk daran
Ich sag mir auch viel, hörs dann nie, und ich bin

Nicht dein Vorbild, aber der, der dich liebt

Zier dich nicht
Versuch zu sein und nicht zu scheinen
Genieße dich
Binde dich nie an nur eine Idee,verschreib dich nicht nur einer Idee
Zier dich nicht
Bleib mit dir im Reinen,
Zeig Verständnis
Aber verstehe nicht zu gut

Lüge nicht
Geh dem Kummer nicht entgegen
Prüfe dich
Ob du weißt, wovon du sprichst
Zweifel nicht
Jeder Berg lässt sich bewegen
Gib nie auf
Sei bereit fürs große Glück
Zieh deinen Weg

[Herbert Grönemeyer]

Freitag, 5. Dezember 2008

Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

Dienstag, 30. Oktober 2007

Bänke

Bänke können irgendwie etwas Verträumtes haben oder Assoziationen wecken oder Möglichkeitsspielräume eröffnen. Kreativität, Traum und Illusion sind Dinge, die mir einfallen, wenn ich an Bänke denke. Und dabei sind Bänke doch so etwas Ordinäres, Banales. Und gleichzeitig auch wieder nicht. Dichter können sich darauf niederlassen und im Schatten der Bäume Zeilen voller Magie niederschreiben, Maler sich setzen, um einen sommerlichen Abend einzufangen oder auch einfach nur jemand, dem gerade sehr viele Gedanken durch den Kopf gehen und der hier Ruhe findet, ein wenig zu entspannen und über das Leben nachzudenken...


Inspiriert von http://dancingmad242.deviantart.com/art/Take-a-rest-62405714