Mittwoch, 30. Juli 2008

Afrikafest auf der Donauinsel

Von 25. Juli bis 3. August gibt es auf der Donauinsel das Afrikafest. Stände um Stände mit Tees, Gewürzen, Holzfiguren, Schmuck und Kleidung, Essen und Trinken reihen sich am Festgelände. Trommler sorgen für beschwingte Stimmung und am Nachmittag bis in die Nacht gibt es Konzerte auf der Bühne. Akrobaten und Feuerkünstler sorgen für den nötigen Adrenalinschub. Wem zu heiß ist, der kann sich in der Donau abkühlen gehen.
Ein Besuch ist wirklich lohnend.

Mamas Geburtstag

23. Juli. Mamas Geburtstag.
Tanja hat ein tolles Frühstück vorbereitet. Gemütlich wird gegessen, dann gibt es Geschenke. Highlight: Eine Musik-CD mit Aufnahmen von Tanja und mir, die wir zusammengebastelt haben.

Dann ist guter Rat teuer. Lange haben wir herum überlegt, was wir machen könnten. Doch bei Schlechtwetter fallen die Pläne. Keine Schifffahrt und keine Schneebergbahn. Schließlich beschließen wir ins Kino zu gehen und uns Happy Go Lucky anzuschauen. Am frühen Nachmittag gehts los. UCI. Das Kino haben wir um die Zeit und unter der Woche fast für uns. Doppelsitze. Gepolstert. Super. Der Film ist nett und v.a. er gefällt Mama :)
Perfekt getimt endet der Film um 3/4 Sechs. Wir fahren nach Hause. Mama verschwindet zum Telefon und dann kommen sie auch schon alle, die ganzen Freundinnen, die wir zur Überraschungsparty eingeladen haben. Von Mama unbemerkt werden sie in Tanjas Zimmer gelotst. Alle sind da. Mama tanzt im Wohnzimmer mit Tanja, da geht die Tür auf und sieben Frauen marschieren grinsend herein und singen Happy Birthday. Da kriegt wer große Augen *freu*

Mit Sekt wird angestoßen (prompt schäumt die Flasche über), Tanja überreicht das gebastelte Zelt in dem Spenden von allen für ein richtiges Zelt drin sind, das sich Mama (inspiriert vom Wackelsteinfest und jugendlichen Freiheitsträumen) gewünscht hat. Dann wird kurzerhand die Flasche eingepackt und alle steigen ins Auto, um gemeinsam zum Goldenen Bründel zu fahren, wo wir heute fein Essen gehen.
Mama strahlt. Das Essen ist fein (und teuer), die Leute unterhalten sich gut. *happy*
Als wir spät endlich nach Hause kommen, bleiben die engsten Freunde noch auf ein Stück Kuchen. Erst mitternächtlich löst sich die Runde schließlich auf.

Wackelsteinfestival - Wackeln bis die Steine singen

18.-20. Juli, Amaliendorf, Waldviertel.
Tanja, Mama und ich kommen früh an, denn Tanja ist zum Frühdienst um zwei eingeteilt. Wir sitzen noch gemütlich vor dem Auto auf der Wiese. Einige Leute haben bereits ihre Zelte aufgeschlagen. Der erste Eindruck: Neo-Hippies an einem Ort. Lassen wir die 60er Jahren Revival feiern. Oder auch: Sehr ethno :) Aber durchwegs freundliche Menschen und Gesichter, in den typischen Goa und Ethnogewändern, mit Dreads, langen Haaren, (bemalten) VW Bussen, Gitarren und allem was sonst noch dazu gehört. Das Gelänge ist wunderschön. Zeltplatz auf einer großen Wiese. Konzerte mitten in einem lichten Fichtenwald zwischen Farnen und trockenem gelbem Gras und moosüberwachsenen Steinen, um die sich Heidelbeerbüsche ranken.
Wir versuchen unser (ausgeborgtes) Zelt aufzustellen. Verschimmelt. Stinkt wie 300 Jahre alter Käse. Plopp, wer fällt da aus dem Himmel. Jonathan, ein alter Bekannter und siehe da, seine Freundin hat ein Zelt für uns.
Als das Zelt steht, wandere ich ein bisschen durch den Wald. Der Regen überrascht mich böse, aber was solls, bald lacht die Sonne wieder. Schwammerln finde ich auch und sogar Pilze. Horray! Und ein Reh wird aufgestöbert. Sorry.
Um 18:00 Uhr legt die erste Band los. Landor. Vier Südtiroler mit Melodien aus Irland, Schottland, Galizien und der Bretagne. Der Kontrabassist kommt mir auch bekannt vor und tatsächlich stellt sich später heraus, dass ich hier einen Ethnologiekollegen vor mir habe (bin ich froh, dass andere Leute bessere Gesichtergedächtnisse haben als ich). Die Sängerin hat eine sehr liebliche Stimme, die das Publikum begeistert, obwohl mitten im Auftritt der Sound einen Strich durch die Rechnung macht. Und eins sehr fescher Gitarrist ist auch dabei :D
Gefolgt wird die Band von Fei Scho, die mich nicht sehr begeistern können. Dann als letzter Act kommt das Chris Stout Quintett mit Melodeyn von den Schettlandinseln, das neben der Band zwei Hauptdarsteller hat: eine super Harfinistin/Keyborderin und den Geiger und Kopf der Band. Einige Lieder verleiten zum Tanzen, das restliche Repertoire ist sehr melancholisch angehaucht und neben den irischen Einflüssen etwas experimentell. Zwischendurch bin ich etwas eingenickt, aber nun ziehen Tanja und ich zur Bar und quatschen noch mit ein paar Leuten, die wir dort treffen. Der Abend beschließt sich und halb erfrorern kriechen wir schließlich in die Schlafsäcke.

Der nächste Tag beginnt früh, denn die strahlende Sonne auf unserem Zelt lässt mich nicht mehr länger schlafen. Gemeinsam mit Mama, die im Auto geschlafen hat, wandere ich zum Billa und dem Flohmarkt, den die Dorfbewohner dort veranstalten. Nach einem herzhaften Frühstück besucht Tanja einen Gitarreworkshop und Mama und ich gehen Schwammerl suchen und Wackelsteine besichtigen. Wir werden reichlich fündig, was mich überaus begeistert. Leider baue ich meinen zweiten Objektivdeckel auch noch an... :(
Wieder zurück setzen wir uns zu den Musikern auf einen großen Stein und dort wird zusammen improvisiert und musiziert. Wahnsinn! So möcht ich auch mal spielen können, dass ich da einfach einsteigen kann. Flöten, Gitarren, Bajos, Zierharmonika, Geigen und Trommeln, alle klingen zusammen. Und gut!
Dann verschwinden Tanja und ich im Wald um die Aufnahme für Mamas Geburtstag endlich hinter uns zu bringen: Sonnenstrahl von Schandmaul wollen wir ihr singen und der Reproduzierbarkeit wegen aufnehmen. Aber es klappt nicht so ganz.
Am frühen Nachmittag gibt es skandinavischen Tanzunterricht, aber nach zwei Tänzen verabschiede ich mich, um mit Matthias, meinem Ethnologiekollegen ein Pläuschchen zu halten. Vor der Bühne treffe ich auch die Mitglieder Satara und auch vonm Eulenspiel sind bekannte Gesichter da. Witzig, wen man auf so einem Festival alles trifft :)
Das Essen ist übrigens hervorragend! Palatschinken mit Nutelle *schwärm* und selbstgemachter Marillenmarmelade, Falaffel, Gegrilltes, selbstgebackene Kuchen en masse....der Tag bleibt schön und ohne die drohenden Wolken von gestern.
Vor der ersten Band tritt dann noch ein Puppenspieler auf. Ein wirklich beeindruckend gefertigter alter Indianer erzählt mit einer dunklen Stimme einen Schöpfungsmythos und die Geschichte der Beziehung der Menschn zur Natur. Die Mimik der Puppe ist so fesselnd, dass ich wie gebannt dasitze und zuschaue. Andere Puppen vervollständigen das Stück. Farbenpracht, Schauspiel. Kunst. Für mich eines der Highlights des Festivals!
Um 18:00 Uhr geht es los mit Chris Stout solo. Um 20:00 Uhr wird es spannend mit Ballycotton. Fantasyfolk nennen sie ihre Musik und erzählen musikalisch eine Geschichte von einem Helden und einer Elfe. Sehr beschwingt. Wirklich gut zum Anhören! (CD gekauft)
Dann kommt die dänische Band Phoenix, die das erste Mal 100% einheizen. Skandinavische Sprachen sind überhaupt sehr schön anzuhören, die Sängerin ist Wahnsinn! und die Musik reißt mit. Durch das viele Tanzen wird einem auch nicht so schnell kalt. Den Abschluss bilden Nim Sofyan mit mazedonischen, türkischen und griechischen Liedern. Ebenfalls sehr feurig und Alp Boras hat eine traumhafte Stimme. Mit dem letzten Lied bricht dann auch das schlechte Wetter los. Perfektes Timing und toller Tag!
Sonntag Früh ist das Fest für mich leider zu Ende. Mit dem Zug geht es nach Hause, um endlich wieder mal Rollenspielen zu Freunden.
zur Homepage vom Wackelsteinfest

Body Circus - Der Life Ball für Bodypainter

Um zwei haben wir begonnen. Zuerst werden die Ohren mit Mastix aufgeklebt. Dann bemalt mir Tanja das Gesicht. Vorlage ist ein Efeublatt. Begonnen wird mit der Grundierung, dann kommt das Muster. Meisterin des Details, ranken sich bald zierliche Pinselstriche in meinem Gesicht, bis das Ganze tatsächlich ein Blatt darstellt. Eineinhalb Stunden später. Nun ist Tanja an der Reihe. Grundierung grasgrün. Jöööö, Shreks Tochter :D Dann das Blatt, nur umgekehrt. Bei mir schaut es nach unten, bei ihr nach oben. Die Ränder schwarz, nach innen hin heller werdend. Das Malen macht Spass, besonders die Verläufe sind gelungen. Dann in Kontrast die hellgrünen Adern des Blattes, die fast weiß aussehen. Immer wieder muss Tanja gucken, die Neugierde ist zu groß. Das Erstaunen dann auch :)
Gegen fünf haben wir dann einen Bärenhunger und versuchen in Maske zu essen. Gelingt ganz gut, denn die Farben haben gute Qualität und halten Einiges aus. Blöd ist nur, dass man so erst merkt, dass man sich ständig irgendwelche Haare aus dem Gesicht streicht oder sich kratzt. Das geht halt jetzt nimmer *aaargh*
Dann der restliche Körper. Tanja beginnt. Es ist mehr Arbeit als es aussieht. Bis der ganze Körper einmal grün ist, vergeht einiges an Zeit, v.a. weil die Farbe auch nicht immer so will wie wir und sich an manchen Stellen schwer auftragen lässt.
Ich halt das Liegen eh kaum mehr aus und so mache ich gleich bei Tanja weiter. Als die Grundierung drauf ist, beginne ich inspiriert von einem Foto unserer Bodypaintvizemeisterin-Nachbarin eine Art Zellenmuster. Was dann? Dann verwische ich wieder die Verläufe und am Ende schaut das Ganze gar nicht schlecht aus, nur bin ich schon ziemlich genervt. Tanja ist dann mit der Vermusterung bei mir dran. Vorne bekomme ich einen filigranen Baum aufgemalt, der sich über die Schulter rankt, hinten eine Hand, aus der Blitze kommen, die auch vorne über meinen Körper zucken.
Halb zehn. Wir sind völlig kapputt, lachen und weinen wegen jeder Kleinigkeit, was wir versuchen zu unterdrücken, weil dann ja doch die Farbe aus dem Gesicht weggeht.
Aber wir sehen großartig aus befinden wir beide, als wir uns schließlich noch die gesammelten Farne in die Haare stecken, die mit Haarlack wuschelig auftubiert sind.

Zum Glück kommt Krista nach Hause und sie ist dann auch so lieb und führt uns mit dem Auto zur Burg Sommeregg, die noch ein ordentliches Stück entfernt ist. Dort ist alles in bunten Farben beleuchtet, Feuerzungen lecken in den Himmel und Musik tönt uns entgegen. Wir sind für die Party früh dran, es ist noch wenig los, also machen wir mal ein privates Fotoshooting im Burggarten und auf der Terrasse.
Dann trudeln doch immer mehr Leute ein. Einige sind sehr interessant und schön bemalt, andere haben nur kleine Malereien im Gesicht. Viele sind in aufwändig gestylten Outfits da, z.T. recht futuristisch, obwohl das Ganze ein Fantasyball ist. Skelette und Zombies gibts recht viele, v.a. bei der örtlichen Jugend beliebt, die das Event scheinbar auch als willkommene Abwechslung sieht. Sogar einige schwarze Gestalten sieht man. Aber auch etliche "wirkliche" Bodypainter sind da.

Die Burg selbst ist wunderschön, mit vielen Terrassen und Erkern und einem Turm. Überall tönt laute Musik, die leider gar nicht meins ist. Wir wandern herum, beobachten Leute, werden 1000 Mal fotografiert und schließlich machen wir uns auf den Heimweg. Das Tollste an dem Abend/Nachmittag war ganz sicherlich das Bemalen :)

Dienstag, 29. Juli 2008

(Kurz-)Urlaub am Millstättersee

Am 15. Juli machen Tanja und ich uns früh morgens auf den Weg. Mit dem Zug - vollbeladen mit Gepäck und Essensvorräten - geht es nach Innsbruck, dann nach Villach und dann über Spittal nach Seeboden am Millstättersee. Dort findet von 14-20.7. das alljährliche Bodypaintfestival statt und wir wollen dabei sein.
Das erste Mal probieren wir außerdem Couchsurfing:

CouchSurfing seeks to internationally network people and places, create educational exchanges, raise collective consciousness, spread tolerance and facilitate cultural understanding.

As a community we strive to do our individual and collective parts to make the world a better place, and we believe that the surfing of couches is a means to accomplish this goal.

CouchSurfing is not about the furniture, not just about finding free accommodations around the world; it's about making connections worldwide. We make the world a better place by opening our homes, our hearts, and our lives. We open our minds and welcome the knowledge that cultural exchange makes available. We create deep and meaningful connections that cross oceans, continents and cultures. CouchSurfing wants to change not only the way we travel, but how we relate to the world!

Krista hat uns zurückgeschrieben und holt uns sogar vom Bahnhof im nächstgelegenen Ort ab. Sie hat das erste Mal Couchsurfer zu Gast und ist sicher so gespannt wie wir. Als wir unsere Unterkunft sehen, schmeißt es uns fast um. Ein wunderschönes blumenumranktes Häuschen auf einem Hügel mit Blick über den ganzen See. Krista vermietet Ferienhäuser und da sie alles ausgebucht hat, müssen wir im Zelt schlafen. Sonst haben wir aber alles, was man sich von einem Urlaub wünschen kann. Am Abend bekommen wir Schwammerln und in der Früh ein hervorragendes Frühstück, wir können uns im Haus frei bewegen, Kristas Fahrräder benutzen und ihre Seekarte. Krista ist selbst viel gereist. Ihr Statement: "Ich versteh wenn man billig reisen will. Ich reise selber gerne und viel und gerne günstig."
Den Nachmittag verbringen wir mit ihrem Neffen, der ebenfalls Couchsurfer ist, am See, spielen Gitarre, singen und plaudern. Er zeigt uns ein wenig den Ort, dann wird am Strand relaxt. Am Abend treffen wir Kristas Gäste. Darunter die Vizemeistern des letztjährigen Bodypaintwettbewerbs. Sie gibt uns ein paar Tipps und borgt uns weitere Farben, damit wir mehr Auswahl haben.
Am nächsten Tag wird dann noch gestrandelt, dann gehts aber schon nach oben, wo wir mit dem Malen für den abendlichen Bodypaintball beginnen....

Hin und wieder gibts auch Fotos von mir

Das ewige Schicksal der Fotografen...es gibt kaum Fotos von ihnen. Gut, wenns zwei Fotografen gibt ;)
Merci, Werner.

Geburtstag im Scottish Pub

Ebenfalls 13. Juli. Werner feiert seinen 25ten Geburtstag im Highlander Pub. Eine riesen Runde hat sich eingefunden und lässt das Geburtstagskind hoch leben.


Leider ist nur eine Kerze vorhanden. Die muss halt 25 Mal ausgepustet werden. Am Ende ist das Geburtstagskind erschöpft und bricht fast zusammen :P


Größtes Fettnäpfchen meinerseits: Was sagt Deine Mutter eigentlich zum Tatoo? Die wusste natürlich nichts davon und war höchst erstaunt *duck*
Außer den ersehnten Interio, Leiner und sonst was Gutscheinen für die Wohnung gabs dann noch Literatur und lustige Karten.
Weiteres Highlight: die super Topfentorte und das geniale Essen im Highlander. Wir können schon kaum erwarten, dass Du wieder ein Jahr älter wirst, Werner :*