Montag, 24. Januar 2011

Auf und davon

Die Tage bis zur Abreise beginnen mittlerweile zu verfliegen und die Zeit scheint zwischen den Fingern zu zerrinnen. So ist es eigentlich jedes Mal, wenn man das Land länger als drei Wochen verlässt. Da müssen auf einmal 1000 Dinge erledigt werden, die man sonst sicher noch 10 Mal aufgeschoben hätte. Meldeamt, Finanzamt, Interviews, Impfungen, Ausrüstung,... Aber auch die angenehmen Dinge. Man will alle Freunde noch mal treffen, noch recht viel unternehmen und die Sachen tun, die man im Ausland dann wahrscheinlich länger nicht machen wird.

Und jede längere Reise ist bis zu einem gewissen Punkt auch ein Neuanfang. Man gewinnt Abstand von seinem täglichen Leben. Prioritäten des wöchentlichen Alltagstrotts können hinterfragt werden, Ansichten relativiert, Werte neu definiert. Man löst sch sozusagen aus dem Normalen heraus. Reisen sind da sehr effizient, vor allem, wenn man gerade in Verirrungen verstrickt ist, aus denen sich scheinbar kein Ausweg findet. Flucht? Ja, gewissermaßen. Aber es hat noch immer ganz gut funktioniert. Und wie durch einen Zufall fallen selbst lange geplante Reisen doch immer wieder scheinbar willkürlich auf Zeitpunkte, an denen es gerade sehr passend und sehr willkommen ist, Abstand zu gewinnen. Selbst wenn man sich manchmal losreißen muss und gar nicht fahren will, weil der Ist-Zustand so schön bittersüß ist.


Sonntag, 23. Januar 2011

In my darkest hour (Mono Inc)

I'd like to thank you sweetheart
I've never felt so good
I asked you to believe in me
but never thought you would
be with me when I'm breaking down
and warm me for a while
but nothing's made forever oh no
So kiss me dear
before we say goodbye

And today will stay
forever in my mind
On all my ways
and all my darkest doubts
I'll dream back here
so say goodbye

Cause tonight will stay
forever in my head
for all my life
and all those painful days
I swear i woun't forget

I'd like to thank you sweet love
for your benignancy
It's been a while to starting out now
It's been a fight for me

Oh truly when i look you
I see the reasons why
I gotta take the outbound bus
so sing with me
before we say goodbye

Cause today will stay
forever in my mind
On all my ways
and all my darkest doubts
I'll dream back here
so say goodbye

Cause tonight will stay
forever in my head
For all my life
and all those painful days
I swear i woun't forget

I'd like to thank you sweet love
I've never felt so good
I asked you to believe in me
but never thought you would
Be with me when I'm breaking down
and warm me for a while
but nothing's made forever oh no
So kiss me dear
before we say goodbye

And today will stay
forever in my mind
On all my ways
and all my darkest doubts
I'll dream back here
so say goodbye

Cause tonight will stay
forever in my head
for all my life
and all those painful days
I swear i woun't forget
I woun't forget

Donnerstag, 20. Januar 2011

Lonely moon


Dienstag, 18. Januar 2011

The last waltz

The Bottom Line

Sonntag, 16. Januar 2011

Eines Samstags...

Auf zu alten Ufern, war der Vorsatz und da ich ohnehin gerade meine Liebe zu EBM und Electro revitalisiere, konnte nichts gelegener kommen, als nach ca. zwei Jahren ein erster Besuch in meinem alten Stammlokal, das bei mir immer als Monastery eingespeichert bleiben wird. Electrocity. Bis auf den Reigen und ins U96, und das wahrscheinlich auch nur, weils um die Ecke liegt, hab ichs ja in den letzten Jahren fast auf kein schwarzes Fest in Wien mehr geschafft. Huiui. Wie konnte ich diese Freuden missen?

Allein schon das Angestarrt-Werden auf der Straße ist eigentlich den Ausflug wert. Als wäre man ein Alien oder eine schwarze Medusa, die gleich auf die Leute losspringt. *harrharr* Natürlich wäre der Abend kein Abend, wenn nicht dennoch kuriose Dinge passiert wären, oder? Zum Beispiel der offensichtlich aus irgendeinem östlichen, vielleicht sogar russischen Land stammende Herr in Anzug, der sich in der Straßenbahn trotz 30 minus 2 Plätzen direkt und gezielt neben mich setzt, sich vertraulich zu mir beugt und mich fragt, wo ich hin gehe. Auf einen skeptischen Blick hin meint er, er suche Lokale zum Fortgehen, wo auch junge Frauen seien. Ich empfehle ihm irgendein Lokal im ersten ohne zu sagen, wo ich hingehe. Muss ja eh gleich aussteigen. Ob ich heute dorthin gehe? Nein, wo anders. Ob ich nicht Lust hätte, den Abend mit ihm zu verbringen. Nein danke.

Im Viper Room schlägt mir gleich laut die Musik entgegen und Erinnerungen an Zeiten, wo ich jedes Wochenende hier verbracht habe, kommen Stück für Stück wieder. Konzerte, stundenlanges Tanzen und Absinth mit Red Bull.

Feine feine Musik. Covenant, Apoptygma, VNV Nation, And One und einige liebe, bekannte Gesichter. Leider drücken die hohen Schuhe bald und nach dem dritten DJ-Wechsel, der leider auch einen musikalisch unschönen Bruch mit sich bringt, breche ich auf. Bei der Ubahn ein Typ, der ebenfalls am Fest war und - so schien es mir zumindest - schon vor einer Ewigkeit aufgebrochen ist. Also mache ich ein Kommentar zur Ubahn, die ja lange zu brauchen scheint und setze mich zu ihm. Innerhalb von 8 Minuten erfahre ich dann, dass er gerade wieder single ist, eine dreijährige Beziehung hinter sich hat mit einer Frau, die er nicht liebte, aber dennoch vermisst, ich habe seine Visitenkarte, weiß dass er Geograf ist, der aber Sachertorten verkauft, dass er so heißt, wie die Straße, wo mein Zahnarzt ordiniert und bin zwei Mal um meine Telefonnummer gebeten worden. Ziehe ich solche Leute an? In der Ubahn reißt er sich dann sogar zu der Frage hin, ob er mich Heim begleiten dürfe. Statt Ottakring - wo er nämlich auch aussteigen müsste - nehme ich also doch lieber den Umweg über die U6, schnuppere noch kurz nostalgisch ins B72 und mache mich dann auf den mühsamen Heimweg, der durch einen wolkenverhangenen, aber strahlenden Bald-Vollmond verschönt wird.

Resumee: Ein Freak unter Freaks, ist man auf schwarzen Festen auf jeden Fall besser aufgehoben, als in "normalen" Lokalen, wird auch nicht blöd angepöbelt und von Frauen in Schlägereien verwickelt und die Musik ist zwar nicht so vielseitig und abwechslungsreich, aber sehr tanzbar. Juchuu.

Eines der Highlight:

Samstag, 15. Januar 2011

Freitag Nächte

4:23 Uhr. Ungewöhliche Zeit Freitag Nacht bzw. Samstag Früh nach Hause zu kommen. Und wieder ein Abend mehr im Sammelsurium der Kuriositäten. Da wagt man sich nach 1,5 Jahren Beziehung und weiteren 1,5 Jahren ausschließlich schwarze Feste, die ja eine Sache für sich sind, in einen scheinbar "normalen" alltagsmenschentauglichen Club und dann sind die Situationen, die sich da ergeben absurder, als so mancher subkulturelle Abend.

23:00 Uhr Ankunft mit dem Vienna-Citybike, das leider keine Gangschaltung besitzt. Blöde Kommentare, noch blödere Blicke von den Türstehern. Rad wegbringen. Rein in den Club ohne zu zahlen, weil die keinen 100 Euro Schein wechseln können. Blöd für sie.
Unten dann verzweifelt trinkende Menschen, die sich in einem kleinen Raum scharren, trinken, um die Langweile zu vertreiben und warten, dass um 24:00 Uhr die Tür in den großen Raum aufgeht. Von der Mitt-Vierzigerin im Pelzmantel und in Highheels, bis zum 70-Jährigen Börsenmarkler scheint sich alles versammelt zu haben. Letzteres in erster Linie starrend. Zwei pummelige Frauen in Schwarz schieben ihre beleibten Körper vor uns auf und ab und johlen, wenn sie meinen, einen Song zu erkennen.

Kaum öffnen sich die Pforten, strömt die Masse "nach drüben". Die Raucher freuen sich. Abgelutschte Rockmusik, 80er Schnulzen und dazwischen ein bisschen Rammstein und NIN. Offensichtlich sind damit alle Geschmäcker bestens getroffen. Jeder findet sich was.
Einige wenige Highlights laden sogar zum tanzen auf dem bald überfüllten, stickigen und heißen Floor ein.

In einer kurzer Verschnauffpause kommt ein festerer, aber gut gekleideter Typ auf mich zu. Excusez-moi zu Sarah, die er mitten im Satz unterbricht. Er wolle nicht lange stören, sei gleich wieder weg, aber er müsse loswerden, ich tanze wunderbar. So versunken. Und diese 10-Loch Lack-Martens. Wunderwunderhübsch. Ein hingerissener tiefer Blick, als warte er auf eine Einladung doch noch länger sitzen bleiben zu dürfen. Ob ich öfter hier sei?, lenkt er dann von der Tatsache ab, dass er doch noch nicht wieder weg ist. Und ob es erlaubt sei - natürlich aus der Ferne - meinen Anblick zu genießen? Was soll man dazu sagen?

Etwas später am Abend, mein "sympathischer Freund" von letzter Woche, der beim letzten Treffen in seinem mittlerweile schwer fixierten Gehabe meinte, er wäre "so aggressiv", ob er meinem Begleiter, auf den ich ihn freundlich hingewiesen hatte, "eine reinhaun" dürfe. Gut zureden, anschreien und zum Teufel wünschen hatte nicht geholfen, er musste tatsächlich einen Seitenhieb loswerden, an den er sich angeblich nicht mehr erinnern könne. Nun darauf wurde er jetzt hingewiesen. Aber ich sei so schön. Und es tue ihm leid. Er sei normalerweise gar nicht so. Und sei Sarah nicht vielleicht an seinem Freund interessiert? Dieser Eine, mittlerweile grölend und taumelnd auf der Tanzfläche; einer dieser Anblicke, die man am Liebsten so schnell wie möglich wieder vergisst.

Gleich daneben zwei Holzfäller. Gerade eben gekommen, stehen sie mit ihren karierten Hemden am Rand und schaffen es dort, sich innerhalb einer Stunde besinnungslos zu trinken. Zwei tollpatschig wirkende, freundlich-uninteressante Typen deviennent rapidement zwei pöbelnde Taumler, die ihre Blicke leider nicht von uns lassen können und irgendwie immer in unserer Nähe sind.

Beim Raumwechsel eine unfreiwillige Kollision mit einer finster blickenden Riesenblondine, die mir nachschreit und mich sofort anrempelt, als hätte ich gerade ihr Schoßhündchen totgetreten. Es tut mir leid, zu wenig Platz? Zu viel Leut auf zu engem Raum? Sie schnippt mir ins Gesicht und faucht mich nieder. Wo bin ich da gelandet?

Ablenken. Tanzen. Entspannen. Wieder Monsieur Excusez-moi. Wunderwunderhübsch. Schmacht. Während ein anderer Typ versucht, sich von hinten an mir zu reiben und Sarah versucht, im Tanz die Welt rundherum auszublenden. Und dann noch mein "sympathischer Freund", der mich in der mittlerweile üblich gewordenen 3-Sekunden Kommunikation zu einem Skiwochenende in den Bergen einlädt. Manchmal weiß man, wann der Abend zu Ende geht. Der Türsteher mit seinen blöden Kommentaren zum Abschied und das Vienna-Citybike ohne Gangschaltung am Heimweg sind die beste Bestätigung.

Ich denke, ich werde wieder zu den normaleren, angenehmeren Subkulturabenden wechseln :)

Highlight des Abends: