Dienstag, 30. Juni 2009

Bolivien - erste Eindruecke

Ankunft in Uyuni. Die Haeuser sind verfallen, die Menschen wirken verhaermt. Der Bus hat uns zur Agency Estrella hier vor Ort gebracht und im Kollektiv mit den anderen (ausser den Franzosen, die sich wieder in ihre uebliche Reserviertheit zurueckgezogen haben) beschliessen wir, die Stadt noch heute zu verlassen. Es ist halb zwei. Um halb sieben gibt es einen Bus nach Potosi, der naechsten groesseren Stadt (ueber 100.000 Einwohner). Der Inhaber der Agency reserviert uns in Busticket und einen Platz im Hotel in Potosi. Dann lassen wir die Rucksaecke in der Agency und schlendern in die Stadt. Das Zentrum, das wir bisher nich gesehen haben, liefert einen anderen Eindruck als der Stadtrand. Belebt und bunt. Es ist Sonntag, mein 12ter Tag in Suedamerika. Das heisst hier Feiern und Markt. Auf der Hauptstrasse tummeln sich Standler, Marktschreier, Verkaeufer und viele viele Menschen. Auf erhoehten Podesten stehen Maenner und verscherbeln Lose um einen Boliviano. Zu gewinnen gibt es Gartenzwerge, Sparbuechsen und riesige Kuchen. Am Rand der Strasse sitzen vornehmliche aeltere Frauen, die stoisch und unbeeidruckt von dem wilden Treiben, alle moeglichen Essenssachen verkaufen, sowie Raeucherwerk und allen moeglichen Firlefanz und Krimskrams. Wir essen Lamafleisch und Riesenmais und bestaunen das Treiben. David laesst sich verleiten bei einem Spiel mitzumachen, bei dem es darum geht einen Eisenring an einer Schnur um eine Flasche zu legen. Um die Wette mit den anderen. Die froehliche Menge, die rundhrum steht und zuschaut, ist begeistert von dem riesigen auffallenden Touristen in ihrer Mitte, der sich anfangs noch so ungeschickt anstellt und dann gutgelaunt verliert. Wir lassen uns durch die Menge treiben, dann finden wir ein Internetcafe und verbringen so unsere Zeit bis zur Abfahrt.
Touristen werden hier ordentlich abgezockt. In den Laeden im Zentrum zahlt man als Tourist das dreifache von den Presen weiter am Rand der Stadt. Das merken wir, als wir uns noch ein wenig Proviant fuer die Reise zulegen. Gibt einem ein wenig ein ungutes Gefuehl und ein bisschen das vorsichte Gehabe von jemandem, der sich staendig ausgenommen fuehlt. Zumindest in den Zentren.

Der Bus ist ein Erlebnis fuer sich. Eingepfercht mit unseren kleinen Rucksaecken sitzen wir auf unseren Plaetzen. In den Gaengen draengen sich die Leute, die an jede Ecke einsteigen und aussteigen. Cumbia aus dem Radio. Kinder am Amaturenbrett schlafend. Kurzer Zwischenstopp. Baños (Klo). Ja, aber wo. In der dunkeln Hintergasse neben dem Bus.
Sechs Stunden spaeter kommen wir geraedert in Potosi an. Auch hier Muell auf den Strassen und klaeffende Hunde. Mit dem Taxi fahren wir inkl. Fahrer zu siebt in einem Auto zum Hotel. Gott sei Dank haben wir rserviert. Vor unseren Augen werden um 12Uhr Nachts zwei Maedels wieder fort geschickt. Der Schlafsaal ist auch nett. Sechsbettzimmer, weiche Btten, halbwegs warm, heisse Duschen. Koala den Hostel. Sehr empfehlenswert.

Nach einer wunderbar erholsamen Nacht (bis auf kurze Atemschwierigkeiten wieder mal wegen der Hoehenluft) gibt es ein super Fruehstueck mit Ananas und Bananen. Ein wenig komme ich dann zum Reisetagebuch schreiben, dann erkunden wir die Stadt. Ein belebes Zentrum, winzige Strassen, in denen sich Leute und Autos tummeln. Letztere hupen vor jeder Kreuzung, um zu verhindern, dass sie mit querenden Autos zusammen stossen. Viele Indigenas in ihren bunten Roecken, die knapp unter dem Knie enden und hinten kuerzer sind als vorne. Ihren bunten Tuechern um der Schulter, in denen viele von den Frauen Kinder ueber dem Ruecken tragen. Lustige melonenartige Huete am Kopf, darunter lange Doppelzoepfe, die den meisten bis zum Hintern reichen. Die Maenner einfacher gekleidet, die meisten mit Kapperln oder Sportgewand. Nike und Addidasverschnitte sieht man an jeder Ecke. Und Kinder. Wahnsinnig viele Kinder, alle mit riesigen Augen und offenen Muendern, in die sie meist irgndwas hineinstecken, sis den eigenen Finger.
Wir schlendern durch die Strassen. Im Zentrum gibt es einige Gebaeude im Kolonialstil, von den Spaniern dazumals erbaut, mit wunderschoen verzierten Fassaden. Wir steigen auf einen Turm, der ehemals zu einem Jesuitenkloster gehoerte und von dem aus man einen schoenen Blick ueber die Stadt hat. Auch andere schoene Kirchen zieern die Stadt, allesamt gut erhalten oder restauriert und mit schoen verzierten Fassaden. Auf den Strassen an jeder kleinen freien Stelle Frauen, die Essen oder Krimskrams anbieten. Oft auf kleinen Hockern, meist aber fuer Stunden auf dem Boden knieend, in bunte Decken gehuellt, mit Kindern am Schoss, die unglaublich ruhig alles mit sich ergehen lassen. Wir kommen durch einen Markt, wo von Gemuese, Eiern und Fleisch alles angeboten wird. Alles auf kleinstem Raum. Der Markt mit Lebensmitteln geht ueber in einen Markt, wo alles angeboten wird: von Haushaltsgegenstaenden, bis zum Schusterservice, bis zur Kleidung. Wir spazieren durch die engen Gassen und essen gebackene Teigtaschen. Eigentlich sehr lecker. Dann muessen wir uns auch schon auf den Weg zu unserer Agency machen, bei der wir fuer den Nachmittag eine Tour in die Silberminen gebucht haben, denen Potosi ihren Namen verdankt (bedeutet do viel wie explodieren). Schon die Spanier haben hier mit dem Abbau von Selber begonnen, der auch heute noch fortgesetzt wird. Mit einem Minibus werden wir und zwei argentinische Touristen auf den die Stadt ueberblickenden Berg gekarrt. In einer versteckten Behausung werden wir mit Helmen, Lampen, Hosen, Jacken und Stiefeln eingekleidet, dann fuehrt uns der sehr freundliche Guide, dessen Englisch aber leider trotz gegenteiliger Versicherungen der Agency furchtbar schlecht ist, zum Mineneingang, wo mich fast der Schlag trifft. Ein niedriges Loch mitten am Berg, aus dem wirr Kabel und Schlaeuche quellen. Am Boden Zentimetertief Wasser und Schlamm. Die Waende und Decken sind mit Holzbalken gestuetzt, die zT schon nachgeben unter dem Gewicht des Gesteins, das auf sie drueckt. Kurz bin ich am Ueberlegen, ob ich da wirklich hinein gehen soll, dann siegt die Neugier. Der Weg ist oft so niedrig, dass man gebueckt gehen muss. Es ist bis auf unsere Kopfleuchten stockdunkel. In einer Nische sitzt eine Steinfigur, die ueber und ueber mit Kokablaettern, Zigarretten und Alkoholflaeschchen gehaengt ist. Der Dio, so etwas wie der Waechtergott des Berges. Der Devil aus der christlichen Mythologie, den die Einheimischen zu ihrem Schutzpatron erklaert haben, der ihnen Zugang zum reinen Silber verschafft und deshalb mit purem Alkohol beschenkt wird (96%). Er hat einen riesigen Penis, der fuer Fruchtbarkeit steht und er belohnt die fleissig arbeitenden Minenarbeiter fuer ihre Muehe mit einem schoenen Leben nach dem Tod. Tatsaechlich sterben im Jahr ca 12 Minenarbeiter wegen Hoehleneinstuerzen. Sehr beruhigend auch fuer uns. Auf jeden Fall kann ich jetzt laut Guide sicher sein, kinderreich und mit einem fleissigen Mann (im Bett und in der Arbeit) beschenkt zu werden bzw zu sein, weil ich seinem Rat gefolgt bin und das riesige Geschlechtsteil des Dio gekuesst habe :D
Dann geht es tiefer in den Berg. Unheimlich und beengend. Vor einem Gang durch den man tatsaechlich kriechen musste, habe ich dann das Weitergehen verweigert. Dafuer geht es dann ueber Steige und Treppen weiter, bis wir nach einigem Suchen endlich auf einen Minenarbeiter treffen, den wir mit den mitgebrachen Geschenken (Koka, Zigaretten und Dynamit) begluecken. Die Minenarbeiter haben Schichten von 8h, sechs Tage die Woche. Sie muessen alle ihre Utensilien selber kaufen (Dynamit, Pressluft, Geraete) und werden pro Kilogramm silberhaltigem Gestein bezahlt. Je nach Qualitaet. Der Arbeiter, den wir treffen, arbeitet schon seit 15 Jahren in der Mine. Er ist verhaermt, zaeh und ausgemergelt. Spaeter treffen wir dann auch auf Kollegen, alle aehnlich. Erschreckend. Dennoch scheinen sie mit ihrem Leben irgendwo zufrieden.
Nach den Minen bin ich dann sehr sehr froh, heil wieder das Tageslicht zu erblicken. Zum Abschluss fuehren wir im Freien noch eine kleine Explosion durch, dann gehts heimwaerts richtung Potosi-Zentrum. Und da sitze ich nun, hungrig und erschoepft und schreibe Reisetagebuch :)
Und jetzt geh ich was Essen...bis bald...:)

Montag, 29. Juni 2009

Altiplano - Hochebene und Cordilleras - Andenkamm

Nach einem wie angedeutet ruhigen Tag mit viel in der Sonne liegen und faul sein, sind wir am naechsten Tag um vier Uhr morgens vor dem Hotel gestanden, um auf den Jeep unserer Reise-Agency zu warten. Gebucht: eine Tour zu den Tatio Geysiren, die morgens bei Sonnenaufgang ihre hoechste Aktivitaet entfalten. Im Jeep wurde fleissig Koka gekaut, um sich auf das erste Mal in einer Hoehe von 4.300m vorzubereiten. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir dann an. Ein erstes Aussteigen um den Eintritt zu bezahlen machte sich mit einem leichten Schwindelgefuehl bezahlt, aber nach kurzer Zeit ging es eigentlich ganz gut. Noch im Dunkel ging es dann die paar hundert Meter weiter zu den Geysiren. Draussen: minus 17 Grad. Ich hatte alle Schichten angezogen, die nur irgendwie verfuegbar waren, trotzdem war es zieeemlich ungemuetlich. Aber lohnenswert. Kaum waren wir ein paar Minuten angekommen, begann sich ueber den Bergen der erste Schimmer der Tages anzukuendigen. Der Himmel verfaerbte sich blau-weiss und die Sterne begannen langsam zu verblassen. Mehr und mehr nahm man die Dampfwolken wahr, die ueberall um uns herum aus dem Boden wallten und die Luft mit Dampf erfuellten. Ein langgestrecktes Hochplatau zwischen den Bergipfeln der 6.000er uebersaeht mit dampfenden Kratern. Zusammen mit dem spanischsprachigen Guide wanderten wir durch das Geysir-Feld. Ich verstehe zwar erstaunlich viel vom Spanischen, aber die Erklaerungen waren dann doch meist zu viel und so musste David uebersetzen. Soviel ich mitbekommen habe entstehen die Geysire hier durch heisse Erdnassen, die auf kalten Wasser treffen das dadurch eruptionsartig aus der Erde schiesst. Fuer die Indigenas treffen hier drei wichtige Elemente: Feuer, Wasser und Luft aufeinander. Der Ort ist fuer sie heilig daher widersetzen sie sich einer Nutzung der Geysire zum Gewinn von Waerme/ Energie.

Nachdem wir halb erfroren zum Bus zurueckkehrten gabs heisen Kakao (in einem Geysir-Pool erwaermt). Mittlerweile waren die Spitzen der Berge vom ersten Sonnenlicht erhellt und man konnte auch die Farben wahrnehmen, die um die Geysirkrater den Boden gruen und rot faerben.

Nach dem Fruehstueck ging es weiter zu einem weiteren Geysirfeld. Hier die aeltesten und aktivsten der Geysire, die leider langsam immer mehr in ihrer Aktivitaet zurueckgehen, weil durch den Minenbau in der Umgebung (bspw. Chuquicamata) so viel vom Grundwasserspiegel sinkt. Dennoch hier noch einmal sehr beeindruckendes Schauspiel aus Dampf, Eruption und das alles in der kargen, struppigen Landschaft der Hochebene, die im Glanz der Morgensonne in gelb-braun und gruen vor unseren Augen lag.

Gleich in der Naehe gab es dann ein Pool mit warmem Wasser und die tapfersten der Touristen, darunter natuerlich auch unsere Bustruppe, stuerzten sich hier ins Wasser. Mittlerweile hatte es aber wahrscheinlich dank der Sonne schon einige Plusgrade. Dennoch, das Ausziehen viel gar nicht so leicht, v.a. auch, als man dann feststellen musste, dass das Wasser gar nicht soo watm ist, sondern nur immer wieder durch heisse Stroemungen mal erwaermt wird. Der Aufenthalt im Wasser daher dementsprechend kurz, das Rauskommen und Abtrocknen eine Herausforderung :) Aber das Koerpergefuehl nachher durchaus lohnenswert.

Durch die schone Landschaft der Hochebene ging es dann mit dem Bus wieder richtung San Pedro. Zwischenstopp in einem kleinen Dorf, Pueblo, wo Lamahirten leben. Kleine Haeuser aus Adobe, einem Lehmgemisch, mit dem hier fast alle Haeuser errichtet sind. Auf den Daechern ueberall kleine bunte Kreuze. Fuer das Neun-Seelendorf eine eigene kleine Kirche. Touristenstation auch fuer die Enheimischen, die den rgen Ansturm nutzen um Empanadas, mit Kaese gefuelle Teigtaschen und gebratene Lamaspiesse zu verkaufen.

Weiter durch die grossteils sehr trockene Hochebene. Dazwischen jedoch immer wieder zugefrorene kleine Fluesse und Seen, um die herum sich ein wenig mehr gruen zeigt, was Lamas und Wicuñas nutzen, um zu grasen. Dann kommen wir wieder in die Ebene. Die Landschaft wird - was kaum moeglich scheint - noch trockener. Wir kommen wieder in die Wueste, alles voller Staub und Geroell. Und Kakteen. Vereinzelt aufragende stachelige Riesen, die wie zufaellig in die Landschaft gestellt erscheinen.

Erschoepft kommen wir in San Pedro an, wo wir uns einmal ausgiebig in der Sonne aufwaermen und ein wenig Kraft schoepfen. Um drei breche ich dann allein auf zum Nachbargut, wo Reittouren in die Umgebung angeboten werden. Zwei Franzosen sind mit von der Partie. Beides Anfaenger. Von einem richtig typischen Cowboy, einem sonnenverbrannten Chilenen, werden uns die Pferde zugeteilt, dann geht es im Schritt los, was auch die vorherrschende Gangart bleibt. Leider.

Wir kommen zuerst durch die Outskirts von San Pedro, wo man sieht, dass hier doch nicht nur Touristen leben, sondern auch Menschen in niedrigen, mit Wellblech gedeckten Adobehaeuschen. Vor den Haeusern Hunde, eingezaeunt Pferde, Schafe, Ziegen und sogar Kuehe. Immer wieder auch ein bisschen mehr gruen und sogar einige Baeume, da San Pedro an einer Oase liegt. Schliesslich gelangen wir in die Wueste. Die Pferde versinken im Sand, dann wird das Gestein wieder fester, durch eine Schlucht geht es dahin, waehrend im Westen neben uns die Sonne langsam dem Horizont naeher kommt. Zweimal lasse ich die anderen ein wenig passieren, um dann ein Stueckchen zu gallopieren, doch allein macht das Ganze weniger Spass und mein Pferdchen wird sehr nervoes, als die anderen immer weiter voran reiten.

Nach drei Stunden errecihen wir schliesslich wieder unseren Ausgangspunkt. Ziemlich erschoepft, zumindest ich fuer meinen Teil v.a. nach der Tour in der Frueh. Schon um halb neun verschwinde ich daher im Bett um tief und gut bis zum naechsten Tag um neun durchzuschlafen.
Angenehm ruhig beginnt dann auch der naechste Tag. Wir haben wenig Programm, daher spazieren wir nur gemuetlich durch San Pedro und schlendern ein wenig durch die zahlreichen kleinen Geschaefte, die die typischen Dinge fuer Touristen anbieten. Lamasocken, Hauben, Handschuhe, gewebte Wandteppiche und Schmuck. Dann wieder in der Sonne liegen, Waerme fuer den Abend tanken.

Um sieben stehen wir dann mit einer Menge anderer Touris aus aller Welt, vornehmlich aber Briten und Franzosen, diejenigen, die man hier am Haeufigsten antrifft, vor der Agentur des Franzosen Alain Maury und warten auf den Bus, der uns zu seinem kleinen Heim ausserhalb von San Pedro bringen soll, wo der passionierte Astronom mehrere grosse Teleskope aufgebaut hat. Sein Haus ist sehr gemuetlich. In einem runden Raum mit einer runden Oeffnung oben im Dach zur Beobachtung der Sterne, der nur von einer Kerze erhellt wird, nehmen wir alle Platz um von Alain in einer herzhaft lustigen Art in die Sternenkunde eingefuehrt zu werden. Die Erde ist rund und kreist um die Sonne, jaja. Es geht dann doch ein wenig tiefer in die Materie. Nebenbei erfahren wir vom Tod von Michael Jackson.

Nach der Einfuehrung, die ein paar wirklich gute Lacher beinhaltet, geht es nach draussen zu den Teleskopen. Wir koennen den Mond in aller Pracht bewundern. Nach einem Blick in das Teleskop ist man fuer kurze Zeit fast blind. Auch den Saturn kann man erkennen, samt Ring, ganz winzig klein, mehrere Sternenformationen mit blauen, roetlichen und weissen Sternen. Den Nebel der Michstrasse und - so glaube ich mir gemerkt zu haben - den Nebel rund um die Geburt eines neuen Sterns. Dann erklaert und Alain noch einige Sternbilder, begonnen mit dem Southern Cross, von dem ausgehend man die Suedachse des Himmels bestimmen kann, die in der Verlaengerung des Kreuzes mal 4,5 nach unten liegt. Daneben "The Fly", darueber Centauri, den Pferdemenschen, mit Alpha Centauri, dem hellsten Stern der Formation, der nur vier Lichtjahre von uns entfernt und damit der uns naechste Stern ist. Dann der Altar und dann der Scorpion. Schade, dass ich all die Sternbilder bei uns niemandem zeigen kann, weil man sie nur im Sueden sieht. Auch die Milchstrasse sieht man hier ganz deutlich, wir mit der Erde nicht im Zentrum, aber auch nicht am Rand, sodass wir sie gut wahrnehmen koennen. Zu meiner grossen Begeisterung macht Alain dann noch ein Foto vom Mond mit meiner Kamera. Juchhuu. Ur gross und schoen. Dann illustriert er wie man die Sternenkunde fuer romantische Annaeherungen verwenden kann. Ausgerechnet ich muss zu Illustationszwecken herhalten :)

Zum Abschied gibt es noch heissen Kakao, dann fahren wir begeistert und inspiriert wieder nach San Pedro zurueck.

Am naechsten Tag um acht Uhr in der Frueh brechen wir mit einem Bus von Estrella des Sur auf richtung der bolivianischen Grenze. Wir haben eine drei Tages Jeeptour gebucht, die uns bis nach Uyuni in Bolivien bringen soll. Nach kurzer Fahrt erreichen wir schon den Grenzposten. Zu einem Wucherkurs wechseln wir unser restliches Geld, dann wird das Gepaeck auf Jeeps verladen. Schon sind wir wieder in der Hochebene, neben uns beeindruckend der Vulkan Licancabur. Ein kleiner suesser Fuchs streicht hungrig um die Touristen, die hier allesamt von ihren Agenturen hergekarrt wurden und gemeinsam Tee und Brot fruehstuecken, bevor es dann in der Jeep-Karavane weiter geht. Es ist beruhigend von so viel anderen Touristen umgeben zu sein :)

Wir sind zusammen mit zwei Franzosenpaerchen, die die ganze Reise ueber ein wenig reserviert bleiben, schade. Ich ergattere einen Platz auf der Rueckbank des schon recht betagten Jeeps und dann gehts los. Die erste Station ist ein Nationalpark, fuer den mal fleissig kassiert wird. Auch fuer die Klos muss man ueberall extra zahlen, zT Wucherpreise dafuer dass man dann recht grausige Sanitaeranlagen vorfindet. Meistens versucht man daher irgendwo in der Natur ein Plaetzchen zu finden, was nicht immer leicht ist in der Hoch-Ebene :D

Ueber Sand und Steinpisten rattern die Jeeps dahin. Langsam aber doch geht es hoeher und hoeher in die Hochebene, bis wir dise hinter uns lassen und uns in den Cordilleras, den Andenkaemmen befinden. Den "richtigen" Bergen. Zwischen den trockenen Ebenen versteckt entdecken wir immer wieder Lagunen in den schoensten Farben. Gruen und blau schimmert das Wasser unter uns, am Ufer vereist, gelbes trockenes Gras, das die Ufer saeumt und eine schoene Farbstimmung erzeugt. Immer die Berge als Kulisse im Hintergrund, auch sie in den unterschiedlichsten Farben. Gelb, braun, roetlich und sogar etwas gruen angehaucht.
Bei einem der Seen gibt es wieder heisse Quellen und einige Touris haben sich bereits ins heisse Wasser gestuerxt. Diesmal entscheide ich mich gegen ein Bad und erklimme stattdessen einen Huegel, der den See wunderschoen ueberblickt. Auf halben Weg aufwaerts begegnet mir der suedamerikanische Artgenosse des europaeischen Hasen, den ich dann den Huegel hinauf verfolge. Weiter gehts vorbei an der Desiento de Dali, einer Wuestenlandschaft inmitten derer ploetzlich wie in Dalis Bildern Seinbloecke aufragen, als haette sie ein Riese auf seinem Weg wie Reiskoerner fallen gelassen. Bei der Weiterfahrt schlafe ich trotz gerumple ein und wache erst bei der naechsten Station wieder auf. Auch hier Geysire, aber eher in der Schlammvariante. Zwischen den Kratern und hier recht grossen Loechern im Boden, in denen der Schlamm blubbernd Blasen schlaegt, kleine Wege auf denen man sich in das Kraterfeld vorwagen kann. Faszinierend.
Nac kurzer Weiterfahrt erreichen wir das Hotel fuer die Nacht. 4700 Hoehenmeter.Die Schlagsaele sind schon jetzt um vier eisig kalt. Zwei Indigenenkinder in bunten Gewaendern stehen lachend in der Eingangstuere und ein kleiner brauner Hund gesellt sich zu mir als ich mich im Hof in die Sonne setze. Endlich gibt es dann auch Essen. Wuerstel und Kartoffenpuree. Na ja...dann ein letzter Programmpunkt fuer den heutigen Tag. Die Laguna Colorada, eine riesige rote Lagune, in der sich Flamingos (!) tummeln, weil sie hier genau die Mikroorganismen finden, die sie offenbar gerne fressen. Es herrscht Sonnenuntergangsstimmung. Das letzte Licht des Tages liegt ueber dem See, eine wunderbare Stimmung, die ich gedankenversunken am Seeufer geniesse.
Wieder in der Residencia zurueck gibt es abermals Essen. Diesmal wirklich gute Gemuesesuppe. Mittlerweile sind auch andere Jeep-Gruppen eingetroffen. Ein Ofen wird angeheizt und ich ergattere zusammen mit einer Deutschen, die schon ueber ein Jahr durch das Land zieht, einen Platz vor dem Ofen. Selbst wenn man davor sitzt ist es nicht richtig warm und so ziehe ich mich schon bald mit all meinem Gewand an, in den Schlafraum zurueck und huelle mich in die Decken, die hier in jedem Hostel vorzufinden sind: rauhe Wolldecken, die aber an sich super warm sind. Am EInschlafen hindern mich dann die halblustigen Franzosen unserer Reisegruppe, die den Schlafsaal stuermen und sich lachend weiter unterhalten und in Gelaechter ausbrechen, weil eine von ihnen beim Lachen grunzen muss. Herje. Dann wird es endlich ruhig. Mitten in der Nacht wache ich dann mit Magenschmerzen auf. Es ist stockdunkel und eiskalt. Meine Hanede spuere ich nicht mehr und beim Atmen habe ich das Gefuehl als bekaeme ich nie genuegend Luft. Ein haessliches Gefuehl. Irgendwann wird mir dann aber doch wieder waermer und der Rest der Nacht vergeht ruhig. Am Morgen sind die Fenster von innen vereist und das Aufstehen und Verlassen der jetzt warmen Decken faellt schwer.

Nach dem Fruehstueck brechen wir alle zusammen auf. Der erste Programmpunkt sind zerklueftete Steinformationen mitten in einer Wuestenlandschaft in der Hochebene. Wieder bleibt genug Zeit herumzuwandern. Die Landschaft hat mich in ihren Bann gezogen. Dann kommen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen wunderschoenen Blick auf einen in allen Rottoenen gefaerbten Bergkamm hat. Wieder kommen wir an etlichen kleinen Lagunen vorbei. Bei einer derselben baut Ronaldo, unser Guide aus den Utensilien die er dabei hat, einen Mittagstisch auf und in der Sonne sitzend essen wir Polenta mit Gemuese und Salat (hier grundsaetzlich Gurken und Tomaten). Mjammie.
Die Weiterfahrt fuehrt uns auf Strassen, die immer holpriger werden. Im Jeep wirft es uns hin und her, waehrend Cumbia, eine Happy-Peppy Musik mit Synthesizerklaengen und Panfloeten dazwischen, die hier allethalben gespielt wird, munter dahinholpert und mit jeden Ruckeln des Jeeps mal aussetzt, mal wieder zu spielen anfaengt. Ein Stueck des Weges muessen wir schliesslich zu Fuss gehen, damit die Jeeps leichter ihren Weg ins Tal (3.200m) finden koennen. Aber die Abwechslung ist sehr willkommen.
Ein letzter Programmpunkt fuehrt uns in eine zerklueftete Landschaft aus Felsverwerfungen, die durch Vulkanaktivitaeten entstanden sein duerften. Auf den wellenfoermigen Felsen klettern alle herum, bis sich auch diese Aktivitaeten erschoepft haben und wir uns muede von den Jeeps ins Hostel fuer diese Nacht kutschieren lassen. In der Agency hatte man uns versprochen, dass die zweite Nacht in einem komfortableren Hotel verbracht werden wuerde, daher sind wir reltiv ueberrascht, als die Guides uns auf einmal vorschlagen uns fuer einen Aufpreis in das beruehmte Salzhotel mitten im Salar de Uyuni zu bringen. Geschlossen lehnen wir ab, als wir jedoch schliesslich mitten in einer heruntergekommenen Stadt vor einer unscheinbaren Behausung halten und diese uns als das Nachtquartier praesentiert wird, wird heftig mit Ronald diskutiert. Nach langem hin und her (die Franzosen wollen naemlich schon dableiben), schaffen wir es doch noch Ronald zu bewegen uns woanders hin zu bringen. Auch die andere Reisegruppe unserer Agency, die eigentlich vor uns da sein haette muessen, ist offenbar nicht hier geblieben. Die Entscheidung erweist sich als vortrefflich, denn das zweite Hostel, das wir ansteuern ist bei Weitem komfortabler. Ganz aus Salz erbaut (ja, wenn man die Waende ableckt schmecken sie salzig :) ), mit bequemen Betten in huebschen Zimmern, mit warmen Decken. Fuer die heissen Duschen muss man zwar auch extra zahlen und eiskalt ist es auch hier, aber nach dem Abendspaziergang in die Huegel um das Hotel mit Sonnenuntergang ueber dem Salzsee, den man von hier aus schon sieht, ist mir auch schoen warm und das Essen ist hervorragend. Quinoa-Suppe und Spaghetti mit Gemuesesauce. Dazu drei Flaschen Wein, dann spielen wir mit den Franzosen (wir sind die einzigen Gaeste im Hotel) Uno und haben alles in allem einen sehr unterhaltsamen Abend.

Am naechsten Tag brechen wir schon um sechs Uhr auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang mitten im Salzsee zu sein. Schon faerbt sich der Himmel blaeulich, dann rot-rosa-gelb. Wir fahren durch eine weisse Landschaft, fast wie Schnee, nur durchzogen von feinen Rissen und Linien, die wunderschoene Muster auf der weissen Obrflaeche des groessten und hoechsten Salzsees dr Erde bilden. 12.000km2. Die Berge am Rand des Sees erstrahlen schon hell. Dann schiebt sich langsam der orange-gelbe Ball der Sonne ueber den Horizont und taucht innerhalb von Sekunden alles in ein helles, strahlendes Licht. Es ist wieder sehr kalt, daher mache ich einen Spaziergang ueber die weisse Flaeche, wahrend die anderen Frisbe spielen.
Die Weiterfahrt fuehrt uns zu einer Insel mitten im Salzsee, das Herz des Salar de Uyuni, Isla Inkahuasi. Wir fruehstuecken Pfannkuchen mit Dulce de leche, einem karamelartigen Nutellaverschnitt, der aber supergut schmeckt und Instantmilch mit Instantkakao. Dann machen wir uns auf, die Isla zu erkunden. Die kleine Insel ist bewachsen von ueber 6.000 Kakteen, die witzig gerade in die Hoehe ragen und der Insel den Eindruck eines Stacheltieres geben. Wir wandern zum Gipfel der Insel und haben von dort einen atemberaubenden Blick ueber den endlos scheinenden Salzsee. Die Berge am Horizont verschwinden aufgrund einer optischen Taeuschung in flirrendem blauen Licht und man kann nur Teile der Berge ausmachen.

Der naechste Stopp ist bei jenem Salzhotel, das uns die Guides aufschwatzen wollen. Unfreundliche Indigene oeffnen uns widerwillig und befehlen uns etwas zu konsumieren. Fuer das WC muss extra bezahlt werden. 15 Bolivianos, fast zwei Euros! Auf der weissen Flaeche des Salzsees machen wir Bottle-Fotos, weil auf der weissen Flaeche jede Distanz zu einem Gegenstand manipulierbar ist. So stehen wir zB auf einem Flaschenkopf :)

Dann naehert sich die Reise ihrem Ende. In einem kleinen Dorf am Rande des Salzsees bekommen wir eine kurze Fuehrung in den Salzabbau und die Salzverarbeitung. Ein letztes Mittagessen, das mir nicht schmeckt. Dann fahren wir mit dem Jeep durch Uyuni, unserer Zielstadt. Die Haeuser sind heruntergekommen, die Fenster mit Ziegeln zugemauert oder mit Pappdeckeln verklebt, sodass die Kaelte nicht so ins Innere dringt. Auf den schlechten Strassen ist alles voller Muell, nur wenige Menschen sind zu sehen. Die extreme Armut ist schockierend und erinnert daran, dass wir von Chile, dem reichsten Land Suedamerikas, in das aermste Land gekommen sind. Ein letzter Stopp fuehrt uns ausserhalb der Stadt zu einem Zugfriedhof. Alte ausgeweidete Locks und Wagons verrosten hier unter dem unbarmherzigen Licht der sengenden Sonne. Die Szenerie hat ihre eigene Faszination. In den alten Zuteilen klettern wir eine Weile herum, dann bringt uns der Jeep zurueck nach Uyuni, wo wir zum letzten Mal unsere Rucksaecke vom Dach des Jeeps laden.

Dienstag, 23. Juni 2009

Unterwegs in der Atacamawueste

Der naechste Tag in Santiago brachte Schlechtwetter. In der Frueh hatte ich ein total nettes Fruehstuecksgespaech mit der Hostelbesitzerin. Sie ist Argentinierin, die wegen ihrem Mann, einem Chilenen, nach Santiago gezogen ist. Sie erzaehlte mir von der Mentalitaet der Argentinier und Chileños, wie in Argentinien Paare auf die Ehe vorbereitet werden und der Alkoholproblematik in Chile. Dann gab sie mir noch einige Tipps mit auf den Weg und gegen elf brach ich dann schliesslich auf, um mir vor der Abreise nach Antofagasta noch ein wenig die Stadt anzusehen. Zuerst wollte ich auf den Cerro San Cristobal, einen Huegel mitten in der Stadt, auf dem eine riesige Marienstatue steht und auf die Stadt herunter blickt. Es gibt zwei Funiculars (Aufzuege, Seilbahn) auf den Huegel. Der fuer mich naechste lag am Ende eines huebschen Villenviertels. Ich hatte den Rucksack gleich dabei, weil ich im Anschluss direkt zum Flughafen wollte. Auch wenn er nur 12 Kilo wiegt, so hat er sich auf dem langgezogenen Weg doch recht spuerbar gemacht und umso frustrierter war ich, als ich am Ende vor einem geschlossenen Schalter stand. Keine Infos, aber die Seilbahn offensichtlich nicht in Betrieb. Ich war schon am Ueberlegen ein Taxi zu nehmen, aber dann kam ein kleiner brauner Strassenhund interessiert herbeigewedelt und in seiner Begleitung bin ich dann den ganzen Weg wieder zurueck marschiert. Selbst als wir wieder in belebtere Gegenden und an offensichtlich Angsteinfloessenden anderen Hunden vorbei kamen, die sich hier immer wieder in kleinen Rudeln auf den Strassen tummeln, ist er nicht von meiner Seite gewichen. Nach langem Suchen habe ich dann endlich eine Ubahnstation gefunden und dann hat mich mein kleiner Gefaehrte verlassen um einer anderen netten Dame nachzulaufen :)
Mit der Ubahn bin ich dann richtung Barrio Bellavista gefahren, ein Viertel um die Universitaet, wo sich kleine bunte Lokale und Kuenstlergalerien aneinander reihen und insgesamt eine recht gemuetliche, entspannte Atmosphaere herrscht. Am Weg zum Funicular habe ich dann wieder einen Deutschen getroffen, der zweite auf der Reise. Zusammen haben wir den Funicular, einen uralten Flaschenaufzug hinauf genommen. Oben hat dann der Regen eingesetzt mit einer Heftigkeit, die ich selten in Oesterreich erlebt habe. Die Sicht ueber die Stadt war damit zu vergessen, alles in graue Regenschleier gehuellt. Bei der Statue haben wir dann den naechsten Deutschen getroffen und zusammen haben wir beschlossen vor dem Regen in ein Loakl zu fluechten um etwas zu essen. Die Strassen waren mittlerweile teils geflutet, man musste vom Gehsteig aus einen riesen Sprung machen, um nicht einen halben Meter im Wasser zu stehen. Die Demonstranten, die am Flussufer ihre Zelte aufgeschlagen hatten waren kurz davor, weggespuelt zu werden. Patschenass kam ich zu der Erkenntnis, dass ich doch ein bisschen zu wenig warme Sachen dabei habe. Bibber ist das kalt hier. Von daher war ich nach einem schnellen Junkfood und der freundlichen Verabschiedung von meinen Reisebegleitern froh, in der Ubahn richtung Flughafen zu sitzen.

Der Flug verlief ruhig. Ich hatte gehofft vom Flugzeug aus noch einen Blick auf die Anden werfen zu koennen, aber ganz ungewohnt fuer mich: hier wird es um halb sieben dunkel und man sieht nix mehr :)
Nach zwei Stunden Flug in Antofagasta angekommen gab es einmal ein freudiges Wiedersehen mit David zu feiern. Knappe drei Monate ist er jetzt schon unterwegs, aber trotzdem war es innerhalb kuerzester Zeit so, als haetten wir uns erst gestern gesehen. Sehr erleichtert war ich, als ich dann vor dem frisch polierten roten Mietauto stand und wir ohne lange anstrengende Busfahrten, deren noch genuegend vor uns liegen, in die Stadt fahren konnten. Das Hotel auch angenehm und halbwegs warm. In der Nacht wird es naemlich hier schlagartig seehr kalt und da die meisten Haeuser nicht gedaemmt sind und die Kaelte durch die Schlitze unter den Tueren und Fenstern kriechen kann, ist es auch in den meisten Hostels in der Nacht so kalt, dass man mit der dicken Unterwaesche und Haube und Schal schlafen muss.
Wir sind dann noch richtung Stadt aufgebrochen um was zu essen und auf das Wiedersehen anzustossen. Das erste Mal habe ich also bei Nacht einen Blick auf den Pazifik geworfen und den Wellen gelauscht, die hier hart gegen die Hafenmauer branden. Ein Leuchtturm weiter draussen wirft kreisend sein Licht ueber die dunkle Flaeche des Wassers. Auch die Stadt selbst war noch total belebt, viele Leute auf den Strassen, auch mit kleinen Kindern. An den Strassenraendern Verkaeufer, die vom Gewand, bis zu CDs und Luftballons alles anbieten. Die Haeuser klein und gedrungen, mit Wellblechdaechern und in bunten Farben mit bunten Schildern. Viele Nachtclubs und Puffs hier.

Am naechsten Tag sind wir gleich in der Frueh aufgebrochen in die Wueste. Antofagasta ist umgeben von der Atacama-Wueste, die den ganzen noerdlichen Teil von Chile praegt. Die Atacamawueste ist die trockenste Wueste der Welt. Aufgrund dessen hat man auch die idealen Bedingungen fuer astronomische Beobachtungen und zwei oder drei Observatorien sind hier stationiert. Eines davon, ESO Paranal, das groesste europaeische Observatorium zur Erforschung des suedlichen Sternenhimmels hat einmal im Monat einen "Tag der offenen Tuer", wo es Fuehrungen fuer Touristen gibt. Dahin waren wir also unterwegs. Zwei Stunden mit dem Auto durch die Wueste unter der gnadenlosen Sonne, vorbei an endlosen Bergen aus gelb-braunem Fels und Sand. Am Strassenrand zerschlissene Reifen und Muell, die Strasse endlos flimmernd bis zum Horizont, gerahmt nur von riesigen Werbeplakaten. Trucks unterwegs nach Santiago oder Antofagasta. Endlose Weite. Leere, Trostlosigkeit. Aber faszinierend.
Einen Zwischenstopp haben wir bei der Mano del Desierta eingelegt, einer riesigen Skulptur einer Hand, die zur Haelfte aus dem Wuestenboden ragt, wie um sich nach oben zu kaempfen.

ESO Paranal. Zusammen mit einer Gruppe Astronomie-Studenten aus Yale, die mit ihrem alten, schruligen Professor angereist sind, bekommen wir eine englische Fuehrung durch den Gebaeudekomplex des Observatoriums, stehen vor dem riesigen Spiegelteleskop, das ermoeglicht hat, dass man einige der bahnbrechendsten Erkenntnisse in der Astronomie machen konnte. Am Ende der Fuehrung werden wir noch in das Hotel gefuehrt, in dem die Astronomen residieren und in dem auch die Aufnahmen fuer den letzten James Bond gedreht wurden. Eine Residenz wahrlich, eine gruene Oase mitten in der Wueste. Mit Pool :)

Dann gings zurueck nach Antofagasta, wo wir noch einen gemuetlichen Abend verbracht haben. Am naechsten Tag Shopping. Sonntag und alles hat offen. ICh habe mir noch ein paar warme SAchen zulegen muessen, um der Eiseskaelte hier in der Nacht standhalten zu koennen. Dann gemuetliches Herumliegen an der Stranpromenade. Untertags ist es so warm, dass man in der kurzen Hose herumlaufen kann und ich bin dankbar fuer die Leinenhose, die mir Karma empfohlen hat mitzunehmen ;)
Um vier geht dann unser Bus nach Calama, einem Ort mitten in der Wueste auf mehr als 2000 Metern Hoehe. Die Busse sind super bequem hier, man kann die Lehnen fast waagrecht stellen und gemuetlich schlafen oder sich mit amerikanischen Serien beschallen lassen. Um acht erreichen wir Calama. Davor geht ueber der endlosen Wueste blutig rot die Sonne unter und taucht fuer lange Minuten alles in ein roetlich-blaues Licht.
In Calama finden wir auf Anhieb ein halbwegs sauberes (hier ein wichtiges Kriterium, zusammen mit Warmwasser!) Hostel mit baños compartibles (geteilten Baedern). Kosten hier so zwischen 6.000 und 9.000 chilenische Pesos, also 7-10 Euros pro Nacht. Ein Abendessen in der Stadt, die schon um zehn Uhr fast menschenleer ist, was relativ ungewohnt ist. Wir sind dann auch die letzten Gaeste im Restaurant. Dann zur Gutenacht einen Film mit Scarlett Johannson, was David sehr freut.
Am naechsten Tag finden wir ein suesses kleines Cafe (Cafe Aleman), wo wir Apfelkuchen fruehstuecken und uns dann aufmachen, um die Stadt zu besichtigen. Geschaeftiges Treiben untertags, sowie ein kleiner Strassenmarkt. Wieder bunte Haueser, selbst die schoensten mit Wellblechdaechern, was hier eine gaengige Methode zu sein schein, die Haeuser zu decken.
Um eins steigen wir dann in ein Sammeltaxi, das uns nach Chuquicamata bringt, der groessten Kupfermine der Welt, die ueber 33km lang und mehr als 1km tief ist. Eine sehr freundliche und auch englischsprachige Fuehrerin geleitet uns durch das Minengelaende. Mit von der Partie sind unter anderem zwei nette Franzosen (ein Paerchen), mit denen wir bzw David gleich fleissig Reiseinformationen und Reisetipps austauscht. Mit dem Bus werden wir durch eine verlassene Stadt gekarrt. Die Minenarbeiter sind in die weiter entferntere Stadt Calama uebersiedelt worden, weil die gesundheitlichen Risiken zu hoch sind. Alles ist da und hinter Gittern: Theater, Banken, Kindergaerten, Geschaefte und die Haeuser fuer ca. 20.000 Arbeiter und ihre Familien. Alles steht leer, die Shopschilder schwankend knarrend im Wind, Blaetter und Staub werden vom endlos pfeifenden Wind die verlassenen Strassen hinunter getrieben. Gespenstisch.

Dann fahren wir mit dem Bus weiter zu der Mine. Terrassenfoermig ziehen sich die Trassen Meter um Meter in die Tiefe, riesige mit Schutt beladene Laster rollen schwerfaellig an uns vorbei und stossen gelegentlich schwarze Abgase aus, die einem fast die Sicht nehmen. 33% der Kufervorraete der Welt liegen in Chile und 9% der Kupferertraege werden hier gefoerdert. Auch hier hat die Weltwirtschaftskrise ihre Spuren hinterlassen. Statt um ueber 10 Dollar, liegt der Preis fuer Kupfer jetzt auf wenig mehr als einem Dollar pro Kilo und nur die Ladung von einem von drei Lastern enthaelt tatsaechlich Kupferanteile.
Sprengungen treiben Staubwolken auf, weiss und tief liegt der Abgrund vor uns, der in den naechsten Jahren noch einmal um ein Drittel wachsen soll. Faszinierend.

Verstaubt machen wir uns dann auf den Rueckweg. Ein Eiscafe in dem netten deutschen Cafe geht sich noch aus, dann steigen wir in den Bus nach San Pedro. Das erste Mal auf der Reise sehen wir mehrere Touristen. San Pedro ist ein touristischer Knotenpunkt, von hier aus gibt es viele Touren zu Geysiren, Salzseen und Steinformationen in der Umgebung. Auch San Pedro liegt auf ueber 2000 Metern mitten in der Atacamawueste. Der Ort ist gepraegt von niedrigen Adobehaeuschen. Jedes zweite ist ein Shop oder eine Expedition Agency. Alpaccapullis und Muetzen und Holzschmuck werden verkauft, auf der Strasse draengeln sich Touristen, ein Hostel grenzt an das andere. Englisch, Franzoesisch, Spanisch, alles kann man in der unmittelbaren Umgebung hoeren.
Nach einigem Gustieren finde wir ein sauberes, halbwegs billiges und von mehreren anderen internationalen Reisenden bevoelkertest Hostel (Eden Hostel), wo wir uns einquartieren. Dann spazieren wir durch die schon dunkle, aber gut beleuchtete Stadt und erkundigen uns bei mehreren Agencies nach Touren zu den Geysiren und zum Lago de Uyuni. Hier ist es wieder um eine Spur kaelter als noch in Calama und selbst mit Thermounterwaesche, Pullis, Jacke und Handschuhen ist es nicht unbedingt gemuetlich draussen. Dafuer sieht man einen Sternenhimmel, den man in Oesterreich wahrscheinlich nicht einmal in den dunkelsten Naechten bewundern kann. Die Milchstrasse zieht sich deutlich ueber den Himmel, tausende Sterne erhellen die Nacht. Es soll hier einen Franzosen geben, der sich ein kleines Observatorium eingerichtet hat, den wollen wir in den naechsten Tagen besuchen.
Wir kochen uns selber in der Kueche vom Hostel Essen. Spaghetti mit Tomatensauce, das klassische schelle Essen. Aber gut. Leider wird ob der Kaelte (auch in den Restaurants ist es nie sonderlich warm) immer alles total schnell kalt. Also ein wirklich warmes Essen ist Luxus, de es selten gibt. In einer Bar mit einem offenen Hof, in dem ein riesiges Feuer Waerme spendet, trinken wir dann noch einen Caipirinha und unterhalten uns mit einem britischen Paar, das aus Bolivien kommt und uns Reisetipps fuer dort gibt. Irgendwann werden wir rausgeworfen. Im Hostel gibt es aber noch Scorpion King zum Einschlafen. Ich hab schon lange nicht so viel ferngesehen wie hier...

Ja und da sitze ich nun und schreibe Reisebericht. Der Tag ist wie jeder hier in der Wueste strahlend schoen und heiss. Wir sind heute faul und ich schreibe Bericht. Nachher werden wir wohl noch in die Stadt schauen, aber alles in allem wird es ein ruhiger Tag werden.
Bis daemnaechst...
:)

Freitag, 19. Juni 2009

Ankunft in Santiago de Chile 17/18.6.2009

Papa und Tanja haben mich am 17. Juni 2009, Tanjas 20. Geburtstag in der Frueh zu Hause abgeholt. Gemeinsam haben wir noch ausgiebigst gefruehstueckt und ein bisschen gefeiert, dann hab ich die letzten Sachen in den Rucksack gepackt und schliesslich gings los Richtung Flughafen. Ein bisschen war ich in Sorge, ob ich eh alles dabei habe, mittlerweile hab ich festgestellt, dass ich ein handtuch vergessen habe, sowie das Schloss und die Gummiringerl, um die David mich gebeten hat. Das Schloss hab ich am Flughafen bekommen, das Handtuch hier, die Gummiringerl....na ja, die werden wohl nicht so essentiell sein.

Am Flughafen gab es dann eine letzte Aufregung in Oesterreich. Moeglichst lange bin ich bei meinen zwei lieben Begleitern geblieben. Dann hat Papa fuer Mama mit Mamas Fotoapparat ein Foto von Tanja und mir gemacht und um beide Haende frei zu haben seinen Schluessel auf meinen Rucksack gelegt. Alsdann bin ich zu meinem Gate geeilt, da schon knapp bei Zeit und als ich es mir vor B31 gemuetlich machen will, stelle ich fest, dass da ein fremder Schluessel auf meinem Rucksack liegt. Also zurueck hasten, beim Auto sind die beiden nicht, wieder hinein, ausrufen lassen, Schluessel uebergeben, durchgeschwitzt zum Gate zurueck hasten um fest zu stellen, dass der Flug eine dreiviertel Stunde verspaetet ist :)
Die Fluege waren dafuer allesamt sehr angenehm. In Frankfurt steige ich dann das erste Mal in einen Airbus oder wie das Ding heisst. Zwei Plaetze am Fenster, vier in der Mitte. Hui. Alle Sitze mit eigenem Fernseher. Und ich habe Glueck. Der Chilene, der in Madrid neben mir Platz nimmt (er fragt mich in holprigem Englischspanisch was ich in Chile will, wenn ich kein Spanisch kann), siedelt zu Frau und Tochter um und ich habe als einziger Passagier im Flugzeug das Privileg, einen freien Platz neben mir zu haben, sodass ich mich zusammenrollen und liegend schlafen kann. Herrlich.
Das Essen ist auch gut und die Filme auch. Gran Torino und Last chance Harvey oder so. Ersterer v.a. auf den Punkt gebrachte Selbstjustiz der Amis mit einem hervorragend spielenden und regissierenden Clint Eastwood als Hauptdarsteller.

Der Flug verlaeuft sehr ruhig bis auf ein paar kleinere Turbulenzen. Am Abend kann man einen glutroten Sonnenuntergang sehen, der das ganze Flugzeug rot erstrahlen laesst. Dann wird es dunkel. Als ich einmal zufaellig aus dem Fenster schaue (unter uns schwarzer Atlantik), sehe ich eine Sternschnuppe vorbei zischen. Dann beginnt der Horizont sich wieder rot zu faerben. Bevor jedoch die Sonne hervor kommt, tauchen wir in dichten Nebel ein und das Naechste, das man sehen kann sind aus der noch-Schwaerze des tiefen Landes unter uns die weissen Gipfel der Anden, die sich majestaetisch vor einem blaugrauen Himmel emporheben. Ehrfurchterregend.
Ganz wohl fuehle ich mich nicht im Umgang mit den ausschliesslich lateinamerikanischen Leuten um mich herum. Ich habe ein bisschen das Gefuehl schief angeschaut zu werden, weil ich fremd bin und offensichtlich die Sprache nicht spreche. Als einzige bestelle ich immer wieder auf Englisch. Am Flughafen werde ich gleich von einem Hund wild beschueffelt und muss Papiere ausfuellen und meine mitgebrachte Semmel abgeben. Einfuhr nicht erlaubt. Hui, da wird einem ein bissi anders, wenn die Beamten alle so streng schaun und Dich wie zielgerichtet aus einer Menge herauspicken um Dich zu filzen.
Danach 100 Taxler, die sich anbiedern. Am Geldautomaten stelle ich fest, dass meine Kreditkarte nicht funktioniert. Ein Polizist hilft mir bei der Eingabe, bleibt aber penetrant nahe. In meinem Misstrauen kommt mir das ganz seltsam vor, aber er ist offensichtlich dann doch einfach nur freundlich. Im Bus in die Stadt, den ich dann Gott sei Dank ganz schnell und problemlos finde, treffe ich dann zufaellig einen Deutschen, Axel, der beruflich da ist. Wir unterhalten uns auf Deutsch und langsam aklimatisiere ich mich und kann mich etwas entspannen. Im Bus lasse ich dann auch meine Anspannung zurueck. Vielleicht fuehle ich mich deshalb so unwohl, weil ich alle nur mit Misstrauen beaeuge. Wir trinken noch beim MacDonalds am Hauptbahnhof einen Kaffee. Der Hauptbahnhof ist uebrigens ein wunderschoener Bau. Kolonial, elegant. Daneben die winzigen Shops und kleine ein wenig heruntergekommene Haueser. Ein staendiger Kontrast. Langsam kommen auch Leute auf die bislang leeren Strassen. Es geht auf neun Uhr vormittag zu.

Nach dem Kaffee verabschiede ich mich, um mal mein Gepaeck ins Hotel zu bringen. Die Metro (erinnert an die in Paris und ist superschnell und faert auch alle 2 Minuten) bringt mich in kurzer Zeit nach Manuel Montt im Viertel Barrio Suecia, wo ich das von David empfohlene "House Santiago" in der Strasse DoctorManuel Barros Borgoño 199 (sehr empfehlenswert) schnell finde und mich wieder freue ueber die nette und perfekt engisch sprechende Argentinierin, die das Hostel fuehrt. Ich bekomme allein ein Vierbettzimmer, wo ich mich fuer eine Stunde aufs Ohr lege, bevor ich mit leichtem Gepaeck in die Stadt aufbreche. Internet gibts auch, da kann ich meinen Lieben bescheid geben, dass es mir gut geht. Ein wenig einsam ist es schon in der Fremde, so weit von allen und allem entfernt, die/ das man kennt und liebt.

Zu Mittag mache ich mich dann auf um ein wenig die Stadt zu erkunden. Im Viertel Suecia finde ich ein kleines Sushi Lokal, wo ich ein Mittagsmenu um 3 Euro bestelle. Auf Spanisch. Ola. Ueberzeugt zwar nicht, ist aber ok.
Dann fahre ich mit der Metro zur Universidad de Chile. So heisst zumindest die Station (die uebrigens super toll und riesig gemalt ist), die Uni hab ich nicht erspaeht. Dafuer eine Strasse Nueva York, in der die Leute stroemen und an deren Ende ein Hochhaus aufragt. Das Wetter ist grau und kalt, die warme Sporthose genau richtig um mich schoen warm zu halten. Ich gelange in eine Einkaufsstrasse, in der sich 100te Menschen tummeln. Ich lasse mich mittreiben auf der Suche nach einem Geschaeft in dem ich mir ein Handtuch zulegen kann, dass ich endlich unter die Dusche komme. Am Strassenrand sitzen alte Frauen und Maenner, die allen moeglichen Ramsch anbieten. Alte Frauen, die meine Grossmuetter sein koennten hocken den ganzen Tag auf der Strasse um fuer wenige Pesos (bei uns nur Cent) Muetzen, Ohrschuetzer, Lufballons oder Schmuck zu verkaufen. Hunde liegen zusammegerollt herum, Muetter haben ihre Kinder in dicke Decken gewickelt und tragen sie mit sich herum. Auf einem grossen Platz (Plaza de Armas), dessen Rand eine Kirche (Catedral de Santiago vermutlich) und ein anders beeindruckendes Gebaeude (Nationalmuseum) zieren, verdienen sich Maler und Clowns ihr Geld, waehrend alte Maenner unter einem Pavillion sitzen und Schach spielen.
Als ich ein wenig weiter gehe ist urploetzlich die relativ feine Einkaufsstrasse zu Ende, die Haeuser werden kleiner, die Geschaefte kleiner, billiger, die Leute aermer. Schliesslich sind es nur mehr Staende bzw eine grosse Markthalle, in der sich dicht an dicht Staende draengen und Obst und Gewand und Koerbe und Kuechengeraete verkauft werden. Wie ein grosser Basar. Auf der anderen Seite der Halle sitzen Leute am Strassenrand, Fahrradtransporter werden vorbei geradelt, Hunde streunen herum, die Strassen sind etwas verdreckter. Ich finde meinen Weg rasch zurueck auf bevoelkertere Strassen auf denen ich weniger auffalle. Ich merke, dass ich muede werde. Im Supermarkt besorge ich mir noch Abendessen, dann mache ich mich auf den Heimweg, um den Tag wohlverdient mit einer zugegeben nur lau- aber zumindest warmen Dusche und dem Schreiben dieses Berichts zu beschliessen.
Mehr Fotos: Picasa-Webalbum

Donnerstag, 4. Juni 2009

WGT Impressionen



Ensemble mon ami et moi,
En un bois près de Béthune,
Nous allâmes jouant mardi
Toute la nuit sous la lune
Si bien que le jour se leva
Et que lalouette chanta
Disant : « Ami, allons-nous en »
Et il répond doucement :

Il nest point encore jour
Savoureuse au corps gentil
Que massiste lAmour
Lalouette nous a menti !

Alors il se rapprocha de moi
Et je ne fus pas rebelle
Bien trois fois il membrassa,
Je le fis moi aussi plus dune
Et cela ne mennuya pas
Comme nous aurions voulu
Que cette nuit durât cent nuits
Et que plus jamais il neut à dire

Il nest point encore jour
Savoureuse au corps gentil
Que massiste lAmour
Lalouette nous a menti !

[Qntal]