Montag, 28. Februar 2011

Unser letzter Tag

Frueh am nachsten Morgen sind wir wieder bei unserer Windsurfschule und warten auf den wie ueblich verspaeteten Lehrer. Die See ist ruhig und kaum ein Lueftchen regt sich, also warten wir am Strand noch eine Stunde, bis mehr Wind aufkommt. Gestern hat es noch sehr gestuermt und am Strand sind tausende Muscheln angeschwemmt. Wir sammeln die schoensten und die Zeit vergeht schnell. Als dann gegen neun mehr Wind aufkommt besteigen wir wieder unsere Surfbretter. Der Wellengang ist hoeher als gestern und das Stehen faellt schwerer. Der Wind weht direkt normal zum Land und das macht die Sache nicht leichter. Trotzdem etwas weniger platsch platsch heute und einmal gelingt sogar das Fahren in die andere Richtung. Nach einer halben Stunde verliere ich jedoch Tanja aus dem Auge. Ploetzlich ist sie weg und aus Sorge paddle ich wieder zum Strand, wo ich sie dann eh wohlbehalten antreffe. Nach einer weiteren halben Stunde sind wir ziemlich erschoepft. Das Brett ist so rutschig. Das Stehen faellt schwer und das Segel ist irre schwer. Mit dem boeigen, unzuverlaessigen Wind und den unregelmaessigen, auch weiter draussen wuchtigen Wellen ist das Fahren ziemlich muehsam.

Nach der Surfstunde wandern wir direkt am Strand hinauf zur Kiteschule. Familiaer freundlich werden wir von der Besitzerin empfangen und nach einem kuehlen Schluck Wasser beginnt sogleich der Unterricht. Jede von uns hat einen Lehrer fuer sich und Marius, den ich gestern schon kennengelernt habe, erklaert super verstaendlich die Basics. Danach ueben wir mit dem Kite kurz am Strand, bevor es dann ins Wasser geht. Boddy Drag ueben, der erste wichtige Schritt, bevor man dann das Brett dazu bekommt. In der guten Stunde, die ich an Marius gehaengt durchs Wasser schleife, schlucke ich geswchaetzte drei Liter Meerwasser und begrabe den Kite 20 Mal in den Wellen. Frustriert komme ich wieder ans Ufer, wo ich mit einem kleineren Kite am Stranb uebe, bis mir endlich der Knopf aufgeht. Beim zweiten Versuch mit dem 8m2 Kite im Wasser klappt alles wunderbar. Marius braucht nur mehr zusehen. Auf und ab, auf und ab, gleiten wir durchs Wasser. Sogar die Wenden funktionieren einwandfrei. Gegen drei dann eine Pause. Tanja empfaengt mich am Strand. Ihr Bauch rebelliert etwas gegen das viele Meerwasser, das wir hier zu uns nehmen. Nach einem guten Mittagessen entschliesse ich mich trotz des mittleriweile wieder heftigen Windes zu einem letzten Versuch mit dem Kite, diesmal alleine. Tanja beobachtet mich vom Strand. Zuerst geht alles gut. Ich dragge nach draussen, wende, zurueck. Marius dirigiert vom Strand aus und nickt zufrieden. Bei der naechsten Wende geraet mir jedoch der Kite in die Power-Zone. Reflexartig horche ich auf meinen Instinkt und reisse das Kite naeher zu mir. Genau der Fehler, vor dem wir 20 Mal gewarnt wurden. So bekommt das Kite nochmal so viel Kraft. Schups, so schnell kann ich gar nicht schauen, hebt es mich aus dem Wasser und nach mehreren Metern Flug klatsche ich ziemlich brutal aufs Wasser zurueck. Immer noch klammere ich mich ans Kite. Panik. Marius schreit mir zu, das Seil zu kappen, in der Aufregung finde ich aber die Notleine nicht. Das Kite ist aufs Wasser gekracht, hebt sich jedoch gleich wieder und wieder schleift es mich durchs Wasser, bis ich endlich die Leine finde und mich losmache. Huiui, aufregend. Aber wenn man das Ding unter Kontrolle hat, muss es wahnsinnig viel Spass machen. Wie eh alles, wenn man es kann...fuer heute habe ich aber genug und auch die Lehrer nicken zustimmend, als ich mich auf den Weg zum Strand mache.

Gemuetlich beobachten wir, wie fuer diesen Tag die Surfmeisterschaften ausklingen und die Sieger geehrt werden, dann machen wir uns auf ins Hotel, um das letzte Mal die Rucksaecke zu packen. Morgen geht es auf die lange Heimreise und am 2. Maerz sind wir wieder zu Hause und Luc holt uns vom Flughafen ab. Jetzt, wo die Reise zu Ende geht und wir etwas mehr Zeit zum Ausspannen hatten, will ich gar nicht heim. Vielleicht sollte ich auf Marius hoeren und Kitelehrerin werden. "You have everything you need to be a Kite teacher." :)

Jetzt gehen wir noch einmal fein Essen, dann Ausklang am Strand. Ein wunderschoener Urlaub mit einer wundervollen Reisegefaehrtin geht zu Ende. Eine Zeit an die ich sicher immer und gerne zurueckdenken werden. Merci Tanja, c'etait merveilleux! :)