Montag, 22. September 2008

Sommerakademie in Matrei

Letzte August/ Erste Septemberwoche. Zusammen mit 60 oder mehr anderen geförderten Pro Scientisten habe ich es mir für eine Woche in einem großen Jugendhaus in Matrei am Brenner/ Tirol bequem gemacht. Das Wetter ist strahlend schön, die Bergluft erfrischend kühl, der Ausblick auf das Tal unter uns grandios. In der kommenden Woche wird es jeden Tag volles Programm geben. Vorträge, Workshops, Arbeitskreise und kulturelles Programm stehen auf der Tagesordnung. Das diesjährige Thema der Woche: Zeit.
WissenschafterInnen der unterschiedlichsten Disziplinen referrieren und beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Welche kulturellen Zeitkonzepte gibt es? Wie ticken unsere biologischen Uhren? Wie definieren sich die Konzepte Raum und Zeit in einem astronomischen Verständnis? Welchen Zeitbegriff verwenden theologische Schriften? Was sagt die Philosophie zum Thema Zeit? Wie kann man seine Zeit am besten managen? Wie wird Zeit in der Musik empfunden? Wie kann man der Zeit im Tanz Ausdruck geben?

Der Zeitplan ist recht straff, viel ist aufzunehmen, auch wenn sich hin und wieder eine freie Minute stehlen lässt, um faul in der Sonne zu liegen, Morgenjogging zu betreiben oder eine kleine Wanderung zu unternehmen.
Die KollegInnen sind allesamt sehr nett, man merkt, dass man sich in einem intellektuell anspruchsvollen Umfeld befindet, was herausfordert, spannend ist, aber auch hin und wieder ein wenig anstrengend. Nicht desto trotz wird es gegen Abend bei einem Glas Wein immer lockerer :)
Das kulturelle Programm führt uns in die kleine südtiroler Stadt Brixen, wo wir eine ausgedehnte Führung durch den Dom genießen. Anschließend gibt es ein gutes Essen in einem gemütlichen alten Gasthof. Am nachhaltigsten bleibt Darrel Toulon, der Ballettdirektor der Grazer Oper in Erinnerung, der uns zeigt, wie man mit Bewegung und Zeit experimentieren kann. Auch die Lesung von Christoph Diekmann von "Die Zeit" über seine Kindheit in der DDR reißt mit, sowie der Pianist Uwe Kliemt, der uns vorführt, wie man klassische Stücke neu interpretieren kann, indem man mit der Zeit in der Musik spielt. Das intellektuelle Programm reißt mich weniger vom Hocker, auch wenn der eine oder andere interessante Vortrag dabei ist.
Alles in allem auf jeden Fall eine nette, unterhaltsame Woche, ein schönes Wiedersehen alter Freunde und Bekannten, neue Gesichter, interessante Gespräche, gutes Essen, schöne Naturerlebnisse. Was will man mehr. Mein Sommerurlaub :D

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